Was dann jedoch wirklich folgte, waren 6 Minuten, die die Zuhörer völlig in ihren Bann zogen. Bei
Latin Tuba handelt es sich nämlich um eine Komposition des Schweizer Mario Bürki mit Soloeinlagen für die Tuba (und somit auch für das Sousaphon). Das Stück ist ein harmonisches Zusammenspiel zwischen dem Orchester und dem Soloinstrument, unterbrochen von ausgiebigen Soloeinlagen, welche der Solistin Mareike Tönnes die Möglichkeit gaben, die ungeahnte Bandbreite an Höhen und Tiefen für ein Instrument dieser Grösse darzubieten. Eine absolut aussergewöhnliche Darbietung und für mich der Höhepunkt des ersten Teils, obgleich mit
Welcome to the Jungle noch eine wirklich schöne Interpretation des Guns 'N Roses Klassikers folgen sollte.
Teil 2 des Konzerts begann mit
25 or 6 to 4 von Chicago, einem Musikstück, geradezu prädestiniert für BigBand-Sound. Die nächsten beiden Arrangements waren zum einen ein
Medley der bekanntesten
ABBA Songs sowie zum anderen
Mama Lou (Les Humphrey Singers), bevor das Orchester an diesem Abend erstmals zeigte, dass es trotz 35 Instrumente in der Lage ist, einer Sängerin Raum zur Entfaltung zu geben, denn Eva Dittewich sang
Colours of the wind, den Titelsong zum Disney Klassiker Pocahontas und steuerte zu Beginn des Stückes sogar noch ein kurzes Solo an der Oboe bei. Apropos Solo: es war beeindruckend, wie viele Soli über die gesamthaft 18 Stücke des Konzerts von Einzelnen oder auch kleinen Gruppen präsentiert wurden. Auch dies ein deutliches Zeichen, wie sehr sich die Qualität des Orchesters in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat.
Mit einem
Medley von
Queen hätte es nicht kontrastreicher weitergehen können. Es war eine absolut gelungene Hommage an diese Ausnahmekünstler, begonnen mit
Bohemian Rapsody, über
Crazy Little Thing und
We will rock you bis hin zu
We are the Champions. Und rockig ging es im Anschluss auch gleich weiter mit dem Led Zeppelin Klassiker
Stairway to Heaven. Aber nur, um gleich im Anschluss wieder weitaus moderater mit
Walking on Sunshine (Katrina and the Waves) im Popgenre unterwegs zu sein; auch dieser Song dargeboten als Gesangsstück gemeinsam mit Eva Dittewich.
Das offiziell letzte Stück des Konzerts hätte man nicht besser wählen können.
Music von John Miles. Diese Hymne an die Musik erzeugte Gänsehaut-Stimmung im Saal und bildete einen fulminanten Abschluss eines aussergewöhnlichen Konzerts.
Absolut nicht unerwartet, dass sich in den tosenden Applaus sofort "Zugabe"-Rufe mischten und kein Ende nahmen, bevor das Orchester nicht wieder Platz nahm um diesen Wunsch zu erfüllen, und zwar mit einem beschwingten Medley Deutscher Schlager (
Ein Bett im Kornfeld,
Michaela,
Über den Wolken,
Du kannst nicht immer 17 sein und sogar Roberto Blanco's
Ein bisschen Spass muss sein fehlte nicht).
Wer wie der Autor dieses Blogs, in den Anfängen der Big Band selbst noch Mitglied war und somit seither die Entwicklung des Orchesters vielleicht ein wenig aufmerksamer verfolgt, kommt nicht umhin den Hut zu ziehen, wie sich das Niveau in diesen eigentlich wenigen Jahren verändert hat. Das Fazit der Veranstaltung kann daher nur lauten: Weiter so Big Band! Und ein RIESEN-Kompliment an deren musikalischen Leiter Jens Hilzensauer.
1 Comments
Es war super!!!!