Frühjahrskonzert der Chorgemeinschaft Mörsfeld-Kriegsfeld

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Festgottesdienst „30 Jahre ökumenischer Singkreis Selzen“
29. April 2018

Extraordinarily!

Aussergwöhlich! Ja, ich denke dieser Begriff beschreibt den Abend am besten. Und zwar gleich aus mehreren Gründen, wie der nachfolgende Bericht zeigen wird.

Die Chorgemeinschaft Mörsfeld-Kriegsfeld hatte zu einem Frühjahrskonzert eingeladen und wir waren der kurzfristigen Einladung noch so gerne gefolgt. Gut vorbereitet begannen wir den Abend fast ein wenig übermütig und so war es denn auch kein Wunder, dass der eine oder andere Sänger beim Einsingen in Selzen eher Unsinn im Kopf hatte, denn sich auf seine Solomomente zu konzentrieren. :-)

Mörsfeld, eine kleine Gemeinde im Donnersbergkreis und mit 38 km gar nicht so weit von Selzen entfernt, dennoch, zumindest mir, bis dahin völlig unbekannt. Und der erste aussergewöhnliche Umstand dieser Geschichte: wenige Tage zuvor hatten sich einige unserer Frauen in einer „WhatsApp“-Gruppe als MGV-Fanclub organisiert und nutzten sodann die erste Gelegenheit uns aktiv zu unterstützen, indem sie uns begleiteten. Und die zweite Außergewöhnlichkeit war, dass wir mit gleich 2 neuen Sängern auftreten konnten, unseren Nachwuchssängern Claus Weber und Josi Stang.
Da wir etwas spät in Selzen starteten, war es auch nicht verwunderlich, dass wir die letzten Ankömmlinge in der vollbesetzten Mörsfelder Gemeindehalle waren und daher mit den verbliebenen, kreuz und quer in der Halle verteilten Sitzplätzen Vorlieb nehmen mussten.
Als aktiver Sänger ist man eigentlich immer gespannt, was andere Chöre zu leisten im Stande sind und da wir mit Ausnahme von Undenheim bis anhin zu keinem der Chöre jeglichen Kontakt hatten, verfolgten wir sehr aufmerksam die dargebotenen Beiträge.

Der letzte Programmpunkt vor der Pause war dann unserem ersten Beitrag zugedacht worden. Unserer Dirigent Uwe Deller hatte sich zwei unserer Klassiker ausgesucht, „Frühlingserwachen“ von Christian Siegler gefolgt von „Belle Rose du Printemps“ als Originalsatz des Trentiner Bergsteigerchores. Definitiv zwei Klassiker unseres Programms! Schon x-mal gesungen. Frühlingserwachen, eigentlich keine große Sache - und dennoch - hätten wir es beinahe völlig verhauen. Zu Beginn der 2.Strophe, für einen Moment, für eine Silbe vielleicht auch eineinhalb - Texthänger! Unser Dirigent manövrierte uns mit all seiner
Routine und Professionalität durch diese schwierige Situation, sodass wir das Lied „mit Anstand“ zu Ende brachten, ohne dass es im Saal groß aufgefallen wäre. Im Saal vielleicht nicht, aber uns in jedem Fall. Man konnte förmlich spüren, dass jeder von uns „wusste, was die Stunde geschlagen hatte“ und dass es nun auf jeden Einzelnen ankam, um als Gruppe erfolgreich zu sein.

Diese Schrecksekunde führte dann zum dritten Außergewöhnlichen. Beim darauffolgenden „Belle Rose du Printemps“ hatte sich offensichtlich jeder für sich vorgenommen, den Patzer wieder gutzumachen. Es gelang - und wie! Die Dynamik,das Zusammenspiel der verschiedenen Stimmen, das Hören aufeinander, der Ausdruck im Gesang. Es passte einfach alles. Wir klebten mit unseren Augen förmlich an den Fingern unseres Dirigenten und präsentierten für mein Empfinden einen der herausragendsten Beiträge der vergangenen Jahre. Und nicht nur für mein Empfinden. Tosender Applaus und „Bravo“-Rufe waren die anerkennende Reaktion des Publikums. „Bravo“-Rufe - eigentlich etwas, was wir bis dato nur von anderen Chören kannten.
Und mir wurde an diesem Abend klar, wie sehr wir uns seit der Übernahme von Uwe Deller vor ziemlich genau 5 Jahren (weiter)entwickelt hatten. Als Uwe das Dirigat unseres Chores übernahm, begann für uns am gleichen Tag eine neue Zeitrechnung. Unzählige Proben und das begnadete Talent eines Dirigenten, der es versteht, Menschen gesanglich zu führen und weiterzuentwickeln haben es erreicht, dass aus uns wieder ein Chor geworden ist.
Wenn wir früher dafür bekannt waren, dass wir am Weinstand immer am längsten verweilten und am lautesten sangen, so bleiben wir heute wieder durch unsere Qualität in der Erinnerung der Zuhörer - was nicht heissen soll, dass wir nicht trotzdem auch immer noch bis zum Schluss und am Weinstand verweilen. :-)

Das Programm des Abends

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